"Ich bitte Euch eure Unterschiede zu bejahen und genauer kennen zu lernen, damit sie später nicht gegen Euch verwendet werden. In unseren Unterschieden sind wir am kraftvollsten und am verletzlichsten. Sich diese Unterschiedlichkeiten anzueignen und zu lernen, sie als Brücken statt als Barrieren zwischen uns zu nutzen, gehört zu den schwierigsten Aufgaben in unserem Leben überhaupt.
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Welche Unterschiede positiv, welche negativ sind, wird von einer Gesellschaft festgelegt, die bereits vor uns bestand und deshalb danach strebt, sich zu verstetigen, im Guten wie im Schlechten...
Es gibt zweifellos sehr reale Unterschiede zwischen uns. Unterschiede hinsichtlich Rassifizierung, Geschlecht, Alter, sexueller Orientierung, Klasse und Visionen. Doch es sind nicht die Unterschiede zwischen uns, die uns auseinanderbringen und die Gemeinsamkeiten, die wir teilen, zerstören. Vielmehr liegt es daran, das wir ablehnen, uns mit jenen Zerrbildern auseinanderzusetzen, die aus der falschen Benennung dieser Unterschiede hervorgehen-sowie aus dem unrechtmäßigen Gebrauch der Unterschiede, der dann einsetzt, wenn wir weder einen eigenen Anspruch erheben, noch sie für uns selbst definieren."
Aus Audrey Lourde (1934-1992)"Unterschiedlichkeit und Überleben,eine Rede am Hunter College" In: Vertrauen , Kraft und Widerstand (Hrsg. AnouchK Ibacka Valiente)
Meine Grundeinstellung in meinen Worten:
Ohne Antidiskriminierung kann es keine Grundrechte für jeden Menschen geben. Gesellschaftliche Zerrbilder führen zu Diskriminierung. DISKRIMINIERUNG, Ausgrenzung und Rassismus untergraben jedes
Bemühen auf gleichberechtigte Teilhabe. Nicht "die MigrantInnen" und ihre Kinder, sondern die Gesellschaft selbst behindert durch strukturelle Diskrimnierungen, sie hemmt das
Selbstwertgefühl und ihre Entfaltung als Mensch. Kinder verlieren den Glauben an ihre Fähigkeiten, wenn sie defizitär betrachtet werden und täglich Energie aufbringen müssen der
Außenwelt zu beweisen, das sie gar nicht "so" sind, sondern etwas drauf haben. Ein Beispiel ist Schule, ein Bildungsort für Kinder indem Rassismus stattfindet . Es fehlen
Antidiskriminierungsstellen in Schulen oder eine Grundausbildung der LehrerInnen - nur die Eltern könne ihre Kinder unterstützen , schützen und verteidigen. Die Macht liegt klar bei der
Institution , beginnend bei der Deutungshoheit, ob eine Diskriminierung stattgefunden hat oder nicht.
Meist wird es legitimiert oder heruntergespielt wenn es zu Vorfällen kommt. eines der Hauptprobleme warum sich Rassismus erhalten kann. Er wird zu oft gestattet und zugesehen.
Alle meine Publikationen zielen darauf hin das Bewusstsein zu schärfen sich in diesem System zu verorten und bewusst sich zu positionieren und durch diskriminierungskritisches Handeln nicht
Teil des Systems zu sein.
Die Folgen auf die Psyche , das Selbstbild eines Kindes (und späteren Erwachsenen) für dessen Selbstwert- und Selbstwirksamkeitsgefühl, Gesundheit und beruflichen Lebensweg wenn es
schutzlos ist, können weitreichender kaum sein.